Die Verebnungen unterscheiden daher [im deutschen Sprachraum] die LÄNGENTREUE auf den Meridianen (den halben Großkreisen), auch ABSTANDSTREUE genannt, von der ABWEITUNGSTREUE auf den Breitenkreisen.
Die Marinus-Abbildungen sind abstands-, aber nicht abweitungstreu: Die gleichabständigen Meridiane gaukeln daher eine nichtvorhandene Abweitungstreue vor. Und auch die Winkel zur Nordrichtung (Kurswinkel) lassen sich i.A. nur fehlerhaft eingetragen.
Auf hoher See trug man mit Hilfe von kompaß-gemessenen Kurswinkeln und geschätzten Entfernungen den Kurs in Plattkarten ein. Die Entfernungen setzte man mit dem Zirkel (engl.:compassus, ndd.:passer) ab - 
man beachte: in Karten, die weder winkel- noch abweitungs- noch (i.a.) längentreu waren!
Da die von den Kosmographen gelieferten Plattkarten zumeist quadratisch waren, gab es in ihnen eine einzige längen-/abweitungstreue Breite: den Äquator.
Die längentreue Breite - hier der Äquator - ist gestrichelt eingetragen. Man erkennt deutlich, daß in der Nähe des Äquators die Flächenverzerrung sich in Grenzen hält (siehe Afrika). 
Anders dagegen im Norden  Europas. Man vergleiche ein wenig später das Afrika der quadratischen Plattkarte mit dem Afrika der (echt) rechteckigen Plattkarte! 
Daß nach 1400 Jahren die quadratische Plattkarte zur SEE-KARTE "entartete", das lag nicht in der Absicht des Marinus; er wollte ganz einfach die OIKUMENE : die damals bekannte bewohnte Welt, "manierlich" abbilden: Daher sann er auch auf Verbesserung ... 
(Beachten Sie, daß die LOXODROMEN der Plattkarte i.a. gekrümmte Kurven sind.)