Nachdem Edward Wright in der Hauptlegende seiner Mercator-Karte der Azoren die "invention" der vergrößerten Breiten auseinandergesetzt hat, fährt er fort [Originalton aus dem Jahre 1610, zitiert in den letzten Zeilen des Bildes]: 
Of which invention [der korrekten Vergrößerung der Breitenabstände] some will have Mercator to be the first author, who though he hath well deserved of Geographie, yet should not Ptolemae be wronged herein, who in the 1 chapter of the 2 booke of his Geographie, teacheth us [und nun folgt geradezu die Übersetzung des ptolemaischen Gedankens:]  that we may make maps with equidistant meridians and straight parallels so that the parts of the meridians have the same proportions to the parts of the parallels that a great circle hath to the middle parallel thereof, where omitting out the Word (Middle) you have the said invention.
Das ist zwar richtig, aber der Gedanke enthält (auch) keine praktische Anleitung, entsprechende Konstruktionen - auch nur - plausibel zu machen. Wright fühlt sich von Freunden hintergangen (Blundeville, Briggs, Barlow, Hondius [!]), so daß er gleich GM mit in die Wolle seines Zorns einfärbt: Trau, schau wem!
Völlig zu Recht beansprucht Wright - schon - 1599, der Erste gewesen zu sein, der das Problem arithmetisch angeht. 
Har[r]iot[t]'s Arbeiten hat Wright offenbar nicht gekannt. Erst recht kannte er die frühen Arbeiten von John Dee -1557 - nicht. Siehe jetzt John Dee's canon gubernauticus.]  
Ptolemaius, Pirckheimer, Nunes formulieren auf je eigene Weise die Bedingungen für Zonenkarten, die der Regel folgen sollen, daß ihre Mittelbreiten zur Äquatorbreite (und damit zum Mittelmeridian) im "richtigen" - eben "wahren" - Verhältnis stehen sollen: 
Hat die Oikumene (in 180° Ausdehnung West-Ost) in der Äquatorbreite z.B. die Länge 10, so sollte die Breite durch Rhodos "nur" die Länge 8 haben; 
die Breite durch Oslo wäre bei einem Maß von 5 ins "wahre Verhältnis" zum Äquator gesetzt. Bei der entsprechenden Längentreue auf dem Mittelmeridian eines Klimas würden sich dann die Abweichungen des Dargestellten vom Original in der Tat in Grenzen halten. GM macht bei vielen seiner Länderkarten diesbezügliche Angaben.
In der Tafel von England heißt es z.B: Der Mittelmeridian ist der 20., er ist ins korrekte Verhältnis zum 45. und 60. Breitenparallel gesetzt. 
Auf der Tafel der iberischen Halbinsel heißt es: Der mittlere Meridian ist der 11., seine zugeordneten Breiten sind die 39. und die 43., beide in ihr zutreffendes Verhältnis zum größten Kreis (ad circulum maximum) gesetzt.


Begriffserklärungen für das Folgende:
  • konform : winkeltreu (im Kleinsten ähnlich) 

  • Das ebene rechtwinklige Koordinatensystem, das bei der konformen Abbildung der Erde oder des Erdellipsoids (Geoids) zu geodätischen Rechnungen verwendet wird, heißt kurz und bündig "das konforme Koordinatensystem", seine Punktkoordinaten heißen "konforme Koordinaten". In Deutschland heißen die konformen Koordinaten auch Gauß-Krüger-Koordinaten. Weltweit benutzt heute die Satellitengeodäsie die UTM-Koordinaten: Universale Transversale Mercatorprojektion-Koordinaten".
  • transversal : der abbildende Zylinder ist um 90° gegen den Äquator gedreht. Bei der "universalen" Abbildung berührt der Zylinder die Kugel nicht - wie bei der Mercator-Gauß-Krüger-Abbildung - , sondern durchsetzt sie (i.a.) gleich einem Zonenzylinder des Marinus von Tyros.