Rechnen wir!

Hätte Gerhard Mercator 

  • a) gerechnet: den Beweis des Zusammenhangs beider Approximationen rechnend aufgestellt, und 
  • b) die Anfänge der Reihenrechnung von den mathematicis seines Zeitalters übernommen, 
so wäre ihm allein mit den Mitteln der Bruchrechnung eine qualitativ ansprechende Einschachtelung für p gelungen. Denn aus 
folgt leichthin: 
Zusammen mit 8a < k < 8A folgt daraus 
19. 

Aus den Sätzen 9,15 folgt schließlich 

20. 

Wenn wir dann noch den Mittelwert aus beiden Grenzen errechnen, erhalten wir z.B. für n=50,100 ganz respektable Schulstuben-Ergebnisse. 

Es ist - natürlich - heutzutage nicht schwer, die Approximationen z.B. mit einem "kleinen" PASCAL-Programm durchzuführen. Damals hätte es schon eines beträchtlichen Rechenaufwandes bedurft, um die folgenden Näherungen durch das arithmetische Mittel der jeweiligen Grenzen zu finden: 
 

=50

= 3.1415259869

= 0.0000666667 
=100 = 3.1415759869 = 0.0000166667 
=500  = 3.1415919869  = 0.0000006667 
=1000 = 3.1415924869 = 0.0000001667
=5000 = 3.1415926469 = 0.0000000067 
=10000 = 3.1415926519 = 0.0000000017 
Archimedes hatte u.a. die Kreiszahl durch 22/7 = 3.1428571 angenähert, Ptolemaios - in sexagesimaler Schreibung - durch 3°8'30" = 3.1416667, Dürer "mechanice" durch 25/8 = 3.125. Indem Vieta (1540-1603) 1593 das archimedische Verfahren der Ausschöpfung durch regelmäßige Polygone bis zum 393216-eck fortsetzte, gelang es ihm, p durch das arithmetische Mittel 3.1415926536 bis auf 9 Stellen genau darzustellen!



Reihenrechnung
Er besaß die Arithmetica integra, Nürnberg1544, des Michael Stifel (1487-1567) und hätte aus ihr die Reihenrechnung lernen können! 


Dürer
Der Wert Dürers findet sich in der Architectura des Vitruv - Gerhard Mercator besaß ein Exemplar der Architectura (aus ihr hat er u.a. den zentrischen Umlauf von Merkur und Venus um die Sonne entnommen) - und ist sort dem römischen Duodezimalsystem recht gut angepaßt.