Gerhard Mercator
1512 -1594 -1994
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Die Mercator-Projektion
Wir entwerfen das Netz einer
Welt- und See-Karte nach Mercator
Gerhard
Mercator wurde am 5. März 1512
in Rupelmonde an der Scheide, unweit von Antwerpen, als
Gheert de Cremere
geboren. Die Familie selbst, wie ein Onkel, zu dem die Familie des Schumachers
Hubert
Kremer nach Ostflandem gezogen war, stammte aus dem klevischen Gangelt,
nahe bei Heinsberg in der Nähe der (heutigen) Niederlande.
Der Onkel lebte im Waasland Ostflandems als Geistlicher. Er erkannte
schon bald das Talent seines Großneffen und ließ ihn deshalb
nach dem Tod der Eltern als 16jähriger bei den Brüdern
vom gemeinsamen Leben in 's-Hertogenbosch auf die Aufnahme in
die Katholische Universität Löwen vorbereiten.
Im Jahre 1530 schrieb sich dann
auch der 18jährige Gheert als "Gerardus
Mercator de Repelmunda" zum Studium in Löwen ein. Ein zweijähriges
Studium schloß er - wie viele seiner Biographen behaupten (obgleich
nichts Derartiges belegt ist) - mit dem Magister-Examen ab.
Gemma Frisius empfahl ihm, sich in Mathematik durch Selbststudium
fortzubilden, damit er ihm beim Karten- und Globenherstellen - der
kaum vier Jahre ältere Gemma besaß schon eine betreffende
Werkstatt in Löwen - zur Hand gehen könne. Das tat Gerhard
Mercator dann auch. Aber es stellte sich schnell heraus, daß
sich mit eigenen Karten und Globen ein besseres Geschäft machen ließe,
so gut, daß er schließlich auch eine Familie würde ernähren
können.
Seine erste Karte vom Heiligen Land wurde
ein Verkaufsschlager, und schnell wagte er sich an die Herstellung eines
Weltglobus.
Den brachte er - nach zweijähriger Arbeitszeit - 1541
auf den Markt. Die Qualität der Globuskonstruktion war so gut, daß
sich selbst
Kaiser Karl V., in dessen Reich ja bekanntlich die Sonne
nicht unterging, dafür interessierte.
In der Zeit des reformatorischen Auf- und Umbruchs wurde er 1544
für ein halbes Jahr im Schloßgefängnis seines Heimatdorfes
von der Inquisition eingekerkert.
Jahrelang war er danach mit Landvermessungen und der Herstellung von
Globen und Landkarten beschäftigt.
Es mag sein - wir wissen es bis heute nicht genau - , daß er in
der Hoffnung, vielleicht in Duisburg, im klevischen Rheinland, an einer
neu zu gründenden Universität eine Anstellung als Professor für
Landvermessung und Kosmographie (Geographie) zu finden, 1552
mit Kind, Kegel und Werkstatt in die Heimat seiner Eltern zog. Die Universität
kam zwar zeit seines Lebens nicht zustande, aber in Duisburg blieb er mit
seiner Familie die nächsten 42 Jahre. Er verstarb in Duisburg am 2.12.1594.
(Daher veranstaltet die Stadt Duisburg in diesem Jahr ein "Mercator-Jahr"
zu Ehren Gerhard Mercators.)
Das Leben und Werk des Kartographen und Geographen Gerhard Mercator
ausführlich zu beschreiben, dazu reicht hier der Platz nicht. Wir
wollen uns daher auf die wohl größte Leistung seiner kartographischen
Tätigkeit in Duisburg beschränken und überlegen, wie er
eine Weltkarte erstellt hat, die gleichzeitig als erste "winkeltreue Seekarte"
gelten darf, auf der die Seeleute ihren Kurs korrekt in gerader Linie mit
dem Lineal "absetzen" konnten, so daß die Kurswinkel der Karte exakt
den Kompaßwinkeln entsprachen.
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